Schwerpunkte - Die Anforderungen an einen guten Reiter
1. Die Beweglichkeit des Reiters
Für einen einfühlsamen, schwingenden Sitz müssen Ihre Gelenke entsprechend beweglich sein. Nur wenn Sie als Reiter Ihre Motorik auf die des Pferdes abstimmen entsteht ein harmonisches Gesamtbild. Im Rahmen der Bewegungsanalyse sehen wir uns an, ob Ihre Gelenke beweglich genug sind oder ob es bei Ihnen Einschränkungen gibt. An diesen können wir dann gemeinsam intensiv arbeiten.
Grundsätzlich gilt: Vor jeder Reitstunde sollten Sie sich aufwärmen, dehnen und Ihre Gelenke mobilisieren. Wir zeigen Ihnen hierzu reitspezifische Übungen.
2. Der richtige Sitz
Laut offizieller Definition sollen Sie aus der Mittelposition heraus frei mitschwingen. Um gerade sitzen zu können, müssen Sie aber erst einmal wissen, was wirklich gerade ist. Ihre eigene Wahrnehmung und Ihre tatsächliche Körperhaltung gehen oft weit auseinander. Spezielle Übungen auf dem Stuhl, dem Voltigierbock und dem Pferd helfen Ihnen, Ihr Sitzgefühl zu verbessern.
Beckenmobilisation mit Wahrnehmung der Sitzbeinhöcker
3. Die Schiefe des Reiters
Wenn Sie schief sitzen, geben Sie Ihrem Pferd immer unklare Hilfen. Somit weiß es nicht, was Sie von ihm erwarten. Weder Mensch noch Pferd sind in ihren Bewegungen absolut gleichseitig. Sie als Reiter haben also die schwierige Aufgabe, die Asymmetrie Ihres Pferdes auszugleichen und zur selben Zeit Ihre eigene zu korrigieren. Unsere Bewegungsanalyse hilft Ihnen, die Ursachen Ihrer Einseitigkeit zu erkennen und diesen gezielt entgegenzuwirken.
4. Das richtige Kurvengefühl
In einer Wendung müssen Sie Ihrem Pferd die richtigen Hilfen geben und sich gleichzeitig selbst dabei ausrichten. Dazu brauchen Sie ein gutes Kurvengefühl in Bezug auf die eigenen Bewegungen und auf die Ihres Pferdes. Wenn dieses bei Ihnen nicht so ausgeprägt ist, können Sie es bei uns erlernen und trainieren. Dazu machen wir zunächst Übungen auf dem Boden, damit Sie später die Bewegungskorrektur auf dem Pferd leichter umsetzen können.
5. Das richtige Treiben
Hier ist weniger oft mehr. Statt Dauerdruck auf Ihr Pferd auszuüben, sollten Sie die treibenden Hilfen ruhig und präzise geben. Das heißt, Sie sollten sie nur einsetzen, wenn es wirklich nötig ist. Erst wenn Sie analog zu der Bewegung des Pferdes sitzen, können Sie auch die Bewegung beeinflussen. Dann wird Ihr Pferd auch besser darauf ansprechen. Grundvoraussetzung für richtiges Treiben ist natürlich der korrekte Sitz: Ihr Becken schwingt mit und Ihr Bein liegt ruhig an.
6. Das Gleichgewicht
Nur wenn Sie tief und losgelassen sitzen, können Sie Ihr Gleichgewicht finden. Sind Ihre Gelenke nicht beweglich genug oder sitzen Sie unruhig, können Sie sich nicht ausbalancieren und neigen zum Festhalten. Durch Übungen auf dem Gymnastikball können Sie lernen, auf einer bewegten Unterlage das Gleichgewicht zu halten. Auch mit der Atmung und dem Lösen Ihrer Gelenke können Sie viel erreichen.
7. Reiten mit Gewichtshilfen
Um die korrekten Hilfen zu geben, brauchen Sie ein gutes Gefühl für Ihren Sitz und Ihre Gewichts- einwirkung im Sattel. Sie müssen die Bewegungen Ihres Beckens bewusst steuern und den Impuls unabhängig von Ihren Händen geben. Dies können Sie sehr gut auf einem Gymnastikball oder auf dem Voltigierbock üben und anschließend auf Ihrem Pferd verfeinern.
8. Die Durchlässigkeit des Reiters
Bei einem guten Reiter sind die Bewegungen kaum erkennbar, weil sie vollkommen geschmeidig und ohne Unterbrechungen ablaufen. Um diese Durchlässigkeit zu erreichen, müssen Sie intensiv mit Ihrem Pferd arbeiten. Ergänzend können Sie auch Übungen in Ihren Alltag integrieren, die die Geschmeidigkeit Ihrer Bewegungen verbessern. Entscheidend ist das optimale Zusammenspiel zwischen Becken, Wirbelsäule und Beinen. Sie müssen ein Gleichgewicht von Kraft und Losgelassenheit, von Ihrer eigenen Aktion und Reaktion auf die Bewegungen Ihres Pferdes schaffen.